Lesekompetenz als Basisqualifikation im Geographieunterricht
von Wolfgang Salzmann
Der Pisaschock sitzt immer noch tief und hat inzwischen eine Dimension der Nachhaltigkeit in Schule und Bildungspolitik erreicht. Wenn auch das Lesen und die Leseförderung und die Vermittlung von Lesefähigkeit und Lesefertigkeit eine der Hauptaufgaben des muttersprachlichen Unterrichts ist, so verweisen die entsprechenden Anwendungsbereiche des Lesens und der Lesekompetenz nicht nur auf fachspezifische, sondern immer auch auf fachübergreifende und fächerverbindende Lerninhalte. Somit hat das Lesen in der Schule nach Pisa in allen Fächern eine neue Qualität gewonnen, der sich auch der Geographieunterricht nicht entziehen kann.
Pisa hat aber nicht nur die Defizite in den Leseleistungen der Schülerinnen und Schüler aufgezeigt, sondern auch die Bedeutung des Lesens für den Erwerb von Bildung, von Lernkompetenz und Lernstrategien eindrucksvoll und schmerzlich ans Licht gebracht: “Wer lesen kann, hat mehr vom Leben!“, so könnte man, wäre die Sache nicht ernst und beklagenswert genug, ironisch oder, zutreffender gesagt, realistisch anmerken.
In einem modernen kompetenzorientierten Unterricht ist die Lesekompetenz eine zentrale Schlüsselqualifikation für das gesellschaftliche und berufliche Leben. Fast alle weiteren schulrelevanten fachlichen Kompetenzen und Qualifikationen sind ohne ausreichende Lesekompetenz nicht zu erreichen.